Im Rahmen der Neustrukturierung des Schulstandortes Wilhelmsburg plant das Gebäudemanagement Hamburg GmbH die Erweiterung der Schule Perlstieg mit „Maritimen Zentrum“ unter Einbeziehung der zu erhaltenden Bestandsgebäude Kreuzbau und Pausenhalle. Dabei sind die städtebauliche Integration, die Adress- und Identitätsbildung und Bezüge zwischen Neu und Alt von besonderer Bedeutung.

Der gewachsene Ort mit seinem schönen Baumbestand und seiner besonderen Atmosphäre steht im Mittelpunkt des Entwurfes. Die angemessene Fügung der neuen Baukörper in den Bestand schafft ein Schulensemble mit Geschichte und einer durch den Ort geprägten Identität.

Für das Wohngebiet entstehen neue schulische und außerschulische Angebote, die auf dem Grundstück der Wilhelmsburger Stadtteilschule harmonisch in die gewachsene Struktur eingefügt werden.

Der öffentliche Bereich mit Mensa und Aula bildet als Maritimes Zentrum das Herz der neuen Stadtteilschule. Er liegt unmittelbar am Foyer, mittig zwischen Grundschule und Sekundarstufe und zeigt sich als eigenständiger, transparenter Baukörper am Perlstieg. Dieser Baukörper ist konzipiert als multifunktionale, teilbare, zweigeschossige Halle mit einer Galerieebene. Im rhythmischen Wechsel von Leimholzrahmen und Glasfassade bilden sich Nischen und Rückzugsbereiche mit „Werkstattcharakter“.

Das Farb- und Materialkonzept orientiert sich an den Fassaden einer Werfthalle sowie an der bunten Farbigkeit eines mit Containern vollbeladenen Überseeschiffes. Die Ziegelfassade bekleidet den dreigeschos-sigen Schulbau und bildet ein Passepartout um das Maritime Zentrum, das als Metallkörper untergestellt ist. Die materielle Zweiteilung wird auch für die Sporthalle fortgeführt, die Nebenräume mit Verblendmauerwerk versehen und die darüber hinausragende Halle mit einer elementierten Metallfassade verkleidet.

Auszeichnung: Realisierungswettbewerb, 3. Preis

Auftraggeber: Gebäudemanagement Hamburg GmbH

Fläche: 10.367 m² BGF

Projektkosten: 19,7 Mio. €

Projektzeitraum: 2014 - 2019

Rendering: Konzept3D, Wismar

Fotos: tsj-architekten