Das bestehende Zentralklinikum am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Lübeck wurde in den 80er-Jahren von tsj architekten geplant und in den folgenden Jahrzehnten stufenweise ausgebaut. Der 1977 aus einem Architektenwettbewerb siegreich hervorgegangene Entwurf wurde jedoch aufgrund der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten des Landes Schleswig-Holstein nicht vollständig umgesetzt, sodass einige klinische Bereiche weiterhin in dezentralen Gebäuden untergebracht sind. Um einen wirtschaftlichen Betrieb und eine optimale Versorgung der Patienten weiterhin zu garantieren, wurde die Erweiterung und Umstrukturierung der bestehenden Bausubstanz zu einem modernen Klinikum, in dem alle Bereiche unter einem Dach zentralisiert sind, erforderlich.

Für die Realisierung des baulichen Masterplanes wählte das UKSH das Modell der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft. Das Bieterkonsortium aus der BAM PPP Deutschland GmbH und der VAMED Health Project GmbH erhielt nach einem 2,5 jährigen ÖPP Verfahren den Zuschlag für die Erweiterung des Klinikums. den beiden Standorten Kiel und Lübeck. Die Arbeitsgemeinschaft aus HDR TMK Architekten, JSWD Architekten, a|sh architekten und tsj architekten ist für die architektonische Konzeption der Neubauten und Sanierungsmaßnahmen verantwortlich.

Am Standort Lübeck sieht der Entwurf einen neuen 5-geschossigen Baukörper von 130 x 110 m im Süd-Osten des Bestandes vor, in dem alle zentralen Funktionseinheiten untergebracht sind. In dem rechteckigen 3-geschossigen Sockel, der die Höhe und Materialität des Bestands weiterführt, befinden sich die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche, die OP-Abteilung mit 20 Sälen sowie die Intensivstationen des Klinikums. Darüber liegt ein auskragender, H-förmiger Baukörper mit zwei  Pflegegeschossen. Auf beiden Ebenen befinden sich jeweils vier Stationen.

Mit dem Umbau und der Erweiterung des Zentralklinikums werden nicht nur innere Prozessabläufe sondern auch die äußere Erschließung optimiert. Der neue Haupteingang befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Ratzeburger Allee. Das verglaste 3-geschossiges Foyer, das die Verbindung zwischen Alt- und Neubau herstellt, formt mit dem großzügigen Vorplatz ein einladendes Entrée, das das neue Gesicht des Zentralklinikums prägt.

Ausszeichnung: 1. Rang nach ÖPP Verfahren, Auftragserteilung

Auftraggeber: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein

Fläche: 180.367 m² BGF

Projektkosten: 224,8 Mio. €

Projektzeitraum: 2013 - 2021

Rendering: rendertaxi, Aachen



Virtueller Rundgang durch das neue Klinikum

UKSH der bauliche Masterplan

Film UKSH der Zukunft