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Lübeck  |   Hannover

Neugestaltung der Eingangssituation des Bundespräsidialamtes in Berlin

Leitbild & Städtebau | Wie baut man "kein Haus"?

Die neue Eingangssituation für das Bundespräsidialamt und Schloss Bellevue verortet sich in einem Spannungsfeld aus unterschiedlichsten Anforderungen: Das Baufeld liegt an einer sehr prominenten Stelle Berlins, die derzeitige und zukünftige Nutzung stellt jedoch eine äußerst sensible und schutzbedürftige Einrichtung dar. Es soll einerseits ein repräsentativer, gut auffindbarer Zugang auf die Liegenschaft ausformuliert werden, welcher sich andererseits hochbaulich maximal zurückhaltend in die denkmalgeschützte Parkanlage und den südlich angrenzenden Tiergarten einfügt. 

Dies gelingt, indem sich der unterirdisch flächig vernetzte Baukörper auf Erdgeschossniveau mit der geringstmöglichen Baumasse, aufgeteilt auf drei ausgewogen platzierte Solitärbaukörper, zeigt. Durch das Vermeiden eines einzigen „wandartigen“ Baukörpers und den Verzicht auf lange straßenparallele Gebäudekanten, kann der Grünraum zwischen der pavillonartigen Bebauung hindurchfließen und der Parkcharakter der Gesamtanlage verstärkt und nach außen sichtbar werden. Alle oberirdischen Bauteile sind eingeschossig ausgebildet und drücken so ihre zurückhaltende und dienende Funktion aus. An keiner Stelle treten die neuen Baukörper in Konkurrenz zum Bundespräsidialamt, dem Schloss Bellevue oder dem Ehrenhof. Lediglich mit dem Eingangsbereich und dem Besucherwarteraum streckt der Eingangspavillon seine Fassade dichter an den Gehweg des Spreewegs heran und bildet mit dem verglasten Foyer einen repräsentativen ersten Eindruck. Alle weiteren Baukörper verschwinden hinter einer gestaffelten Grünkulisse in welche unauffällig der Stabgitterzaun integriert ist; die Liegenschaft wird im Vorbeigehen stärker als zuvor als zusammenhängender Park wahrgenommen, welcher sich weitestgehend uneinsichtig und schützend um die Bauten legt.



Auszeichnung: Realisierungswettbewerb 1. Preis, Auftragserteilung

Auftraggeber:  Bundesministerium  des Innern, für Bau und Heimat (BMI), vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Fläche: 5.466 m² BGF

Projektkosten: ca. 40 Mio. €

Projektzeit: 2020


Landschaftsarchitekt: Lad+ landschaftsarchitektur diekmann, Hannover

Visualisierung: loomn architekturkommunikation




Film: Ausschnitt aus dem NDR Schleswig-Holstein Magazin

Zu wettbewerbe aktuell

Zur Pressemitteilung des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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