tsj-architekten gmbh

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Neubau Bettenhaus
Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Städtebauliches Konzept
Die Standortwahl für den Neubau wurde von der Überlegung geleitet, historisch bedingte Defizite zu beseitigen, interne Verkehre zu entflechten, Wege zu verkürzen und die Orientierung für die Besucher zu verbessern. In diesem Kontext wurde ein Standort an der Nordgrenze der Liegenschaft in unmittelbarer Nähe zur Lesserstraße gewählt. Diese exponierte Lage soll dem Krankenhaus ein deutlich sichtbares neues Gesicht als Aushängeschild des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg verleihen. Den städtebaulichen Kontext zwischen den bestehenden Gebäuden und dem Neubau bildet die sich zwischen dem neuen Haupteingang und dem bestehenden Eingang der Ambulanz aufspannende klar strukturierte Hofsituation in unmittelbarer Verbindung mit dem öffentlichen Raum.

Farbkonzept: Kontemplation und Orientierung
In enger Abstimmung mit der Künstelerin Lee Kozlik wurde ein Farbkonzept für die Klinikräume entwickelt mit dem Ziel, den für das Individuum durch Verletzung oder Krankheit hervorgerufenen disharmonischen Zustand auszugleichen und zu mildern. Vor allem der Farbe Blau wird beruhigende und heilende Wirkung zugeschrieben. So sind die Patientenzimmer am Kopfende der Betten und der angrenzenden Deckenpartie in einem freundlichen hellblau gehalten. Für die Böden fand ein kräftiges Nachtblau als – im doppelten Sinne – „tragender“ Ton Verwendung.
Um Patienten wie Besuchern ein Wiedererkennen der Etagen zu erleichtern, sind prägnante Abschnitte zudem in spezifischen Farben angelegt. Die unterschiedlichen Funktionsbereiche sind durch die Farbakzentuierungen klar ablesbar. Die Farben bilden eine räumlich ineinander greifende Struktur, zusammengehalten durch eine übergeordnete, den gesamten zugänglichen Innenraum umfassende Komposition.


Funktionsbereiche
Durch Anbindung des Bettenhauses an den Altbau entsteht ein inneres Erschließungssystem mit kürzesten Wegen, getrennt nach Besucherverkehr und interner Ver- und Entsorgung, das alle Funktionsbereiche verknüpft. Der Erhalt bestehender Funktionsbereiche wird konsequent berücksichtigt. Der geplante Umbauaufwand im Altbau wird auf ein Minimum reduziert. Die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche im Altbau werden konzentriert und optimal mit dem neuen Bettenhaus verbunden. Sie liegen ebenengleich mit den jeweiligen Pflegestationen.
Im Einzelnen sind für das Bettenhaus folgende Nutzungen vorgesehen:
9 Normalpflegestationen mit insgesamt 285 Betten, eine Intensivpflegestation mit 12 Betten sowie eine Intermediate Care Station mit 10 Betten.
Im Erdgeschoss befinden sich die Notfallaufnahme mit Aufnahmepflege und Links-Herzkatheter. Für Patienten und Besucher sind ein Foyer mit Aufnahmeadministration und eine große Cafeteria vorgesehen.

Weitere Maßnahmen zur Standortentwicklung in Hamburg umfassen den Umbau des Apothekenlagers, der Notaufnahme und der Sterilstation.



Auftraggeber: BBA, Bundesbauabteilung Hamburg

Fläche: 19.008 m² BGF

Baukosten: 45,9 Mio. €

Projektzeitraum: 2007 - 2013

Leistungsumfang: Generalplanung, Hochbau, Medizintechnik


Fotos: Jörg Schwarze

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