tsj-architekten gmbh

Lübeck  |   Hannover

Gymnasium mit Dreifeldsporthalle
Schwarzenbek

Standort
Im Rahmen eines ÖPP-Projektes entstand in Schwarzenbek in direkter Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof der Neubau eines Gymnasiums mit angegliederter Dreifeldsporthalle und Aussensportanlagen.
Eingebettet in bestehende Knickstrukturen liegt es geschützt und kaum von der Straße wahrnehmbar zwischen einem Wohngebiet und dem städtischen Friedhof. Ein vorgelagerter großzügiger Parkplatz wird multifunktional für die Schule, die zugehörige Mehrzweckhalle und den Friedhof genutzt.

Funktionsverteilung
Der Neubau des vierzügigen Gymnasiums bietet ca. 950 Schülern und 80 Lehrkräften Platz und gliedert sich  in drei Baukörper gliedert, bestehend aus zwei Klassenhäusern und einem verbindenden Zwischenbau. Die Schaffung von drei Häusern erleichtert die Orientierung im Gesamtgebäude und die Identifikation der Schüler mit dem „ eigenen“ Klassenhaus.

Im dreigeschossigen Klassenhaus A befinden sich im Erdgeschoss die Verwaltung, der Lehrerbereich mit Bibliothek und Lehrerzimmer, sowie die Musikräume. Verwaltung und Lehrerbereich haben guten Sichtkontakt zum großen Pausenhof und sind für Personal und Besucher parkplatznah erreichbar. In den beiden Obergeschossen sind die Klassenräume der Unter- und Mittelstufe, sowie die Informatikräume untergebracht.

Im zweigeschossigen Klassenhaus B befinden sich die naturwissenschaftlichen Fachräume, die Kunsträume, die Schülerbibliothek, zwei Lernateliers sowie die Klassen- und Gruppenräume der Oberstufe. Durch die Topographie des abfallenden Geländes ergibt sich im Süden ein Teiluntergeschoss, welches Raum für einen großzügigen, von außen über eine Rampe zugänglichen Fahrradabstellbereich bietet.

Der Verbindungsbau C ist das eigentliche Kommunikationszentrum der Schule, hier liegen alle Funktionen in denen der gemeinsame Schulalltag gelebt werden kann: die Pausenhalle, die Aula und die Caféteria. Mittels einer mobilen Trennwand lassen sich Pausenhalle und Aula für große Veranstaltungen zu einer großen Raumeinheit zusammenschließen.

Freianlagen
Durch die Gruppierung der drei Bauteile entstehen differenzierte Freiräume mit individuellen Nutzungen, wie der große Schulhof, Pausenhof der Oberstufe und Schulgarten mit Biotop und Spielwiese. Die geschaffenen Höfe sind je nach Nutzung unterschiedlich bepflanzt.

Materialien
Die drei Gebäudeteile des Gymnasiums sind als Lochfassade aus rotem Klinker gestaltet. Über hohe, ruhig gegliederte Fensterbänder werden die Klassenräume belichtet. Sonderbereiche wie die Pausenhalle, die Caféteria und die Aula sind mittels einer Pfostenriegelfassade transparent gestaltet.
Die Verglasung der zu den Innenhöfen gelegenen Flurbereichen, erfolgt über vertikale, strukturierte Profilglaselemente, die eine klare Durchsicht verhindern und so der Unterricht in angrenzenden Klassen nicht gestört wird, aber dennoch die Flure großzügig mit Tageslicht versorgt werden. In diese Fassade sind Öffnungsflügel in Klarglas integriert, so dass Blickbeziehungen in die Höfe und die gegenüberliegenden Flure geschaffen werden.

Das Klinkermaterial der Fassade kehrt im Gebäudeinnern in den Fluren, sowie in der Pausenhalle wieder, wo es die Trennung des Gebäudes in zwei Klassenhäuser verdeutlicht. Die Räume sind hell gestaltet, die Farben der Fußböden variieren geschossweise und geben so Orientierung über den jeweiligen Standort.


Auftraggeber: Stadt Schwarznbek
Fläche: 14.705 m² BGF
Projektkosten: 16,4 Mio €
Projektzeitraum: 2006 - 2008

Entwurf: ARGE mit Böttger Architekten BDA, Köln
Fotos: Thomas Spier, Berlin
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