Ingenieurwissenschafltiche Fakultät
Universität Rostock
Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Rostock wurde in den 1950er Jahren als schiffsbautechnische Fakultät erbaut und gilt als erster neu errichteter Universitätscampus nach dem 2. Weltkrieg auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und als ältesteste ingenieurwissenschaftliche Fakultät an einer deutschen Universität.
Die Gebäudeteile für die Lehre (Hörsaal und Seminargebäude) und für die Forschung (Prüfhallen und Labore) sind frei um zwei Innenhöfe gruppiert. Die zwei- bis dreigeschossigen Gebäude sind als Stahlbetonfachwerk mit Ziegelausfachung ausgeführt und vertikal mit schlanken Betonpfeilern gegliedert.
Denkmalwürdig sind neben der gut erhaltenen Gesamtanlage, die auch heute noch authentisch genutzt wird, die typische Architektur der 50er Jahre mit einer nach außen sichtbar strukturierten Tragkonstruktion sowie die besondere Vielfarbigkeit in den Außenbereichen und ebenfalls intensive Farbgebung der öffentlichen Innenräume wie Flure und Treppenhäuser.
Im 1. Bauabschnitt wurde das Statikgebäude als Verwaltungs- und Laborgebäude grundlegend modernisiert und denkmalgerecht instandgesetzt. Der Maßnahme zugeordnet sind zwei Verbindungsbauwerke zu den benachbarten Funktionsgebäuden Statikhalle und Strömungshalle. Die neue, repräsentative Eingangssituation erschließt zentral den gesamten Gebäudekomplex.
Der 2. BA umfasst die grundlegende Modernisierung und denkmalgerechte Instandsetzung des Seminargebäudes mit den Funktionsbereichen Lehrbetrieb, Verwaltung und elektrotechnische Labore. Aufgrund der Neuordnung des Fachbereiches Elektrotechnik wurde die Maßnahme nach Abgabe der LPH 3 zurückgestellt.
Der 3. BA beinhaltet die Kernsanierung und Umnutzung der Statikhalle.
Die Schwerpunkte des Planungskonzeptes lagen in der detailgenauen Restaurierung der Fassaden, der Flure und der Treppenhäuser. Auf der Grundlage umfassender restauratorischer Voruntersuchungen wurden Material, Farbigkeit und Oberflächenhaptik in der Ursprungsfassung wieder hergestellt.
Weitere Aufgabenschwerpunkte waren die energetische Sanierung nach heutigen energetischen Anforderungen an die Gebäudehülle, die brandschutztechnische Ertüchtigung, die Modernisierung der Labore und der Prüfhalle, sowie der sanitären Anlagen und die Schaffung einer neuen repräsentativen Eingangssituation
Auftraggeber: Staatliches Bau- und Liegendschaftsamt Rostock
Fläche: 1.950 m² BGF 1. BA
Fläche: 6.000 m² BGF 2. + 3. BA
Projektkosten: 14,7 Mio. €
Planungbeginn: 2013
Bauzeit: 2019 - 2022
Fotos: Jörg Schwarze