Kunst am Bau

Bundespräsidialamt - Neues Eingangsgebäude

Kunst-am-Bau-Wettbewerb - eine Lichtinstallation von Carsten Nicolai wird den neuen zentralen Eingangsbereich des Bundespräsidialamts von tsj-architekten bereichern.


Für den 2020 gewonnenen Wettbewerb „Neubau zentraler Eingangsbereich des Bundespräsidialamtes“, z.Zt. in Planung in LPH 3, wurde frühzeitig ein Kunst am Bau Wettbewerb ausgelobt, um die Belange des Kunstwerks optimal in unsere architektonische Konzeption einzubeziehen.


Das Preisgericht unter dem Vorsitz von René Zechlin, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen, zeichnete den Entwurf der Lichtinstallation „Autopoiesis – Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“ vom Berliner Künstler Carsten Nicolai mit dem 1. Preis aus. Der Jury gehörten Kuratorinnen und Kuratoren, Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen des Bundespräsidialamts, des Bundesbauministeriums und der Bauverwaltung an. Unser Büro war durch Jan Soltau als Sachpreisrichter vertreten, der anhand des Modells noch einmal den Entwurf des neuen Eingangsgebäudes erläuterte und die Aufgabe vorstellte.


Die Lichtinstallation mit ca. 260 Leuchtmitteln erstreckt sich in einem ‚zufälligen‘ Muster über die gesamte Deckenfläche des Pavillons. Im Tagesbetrieb fungieren die Leuchten als „Grund- Licht“. Im Nachtmodus bilden „sich selbst organisierende Lichtwolken, die sich scheinbar frei im Raum schwebend anordnen und in ständiger Bewegung sind“. Inspiriert von der Schrift „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“ von Wilhelm von Humboldt, (die im Bundespräsidialamt ausgestellt ist) visualisiert die ortsbezogene Lichtinstallation in Referenz auf Schwarmintelligenzen die Prinzipien von „Autopoiesis“ und „Selbstorganisation“.


Aus der Beurteilung des Preisgerichts: 
„Die Installation Autopoiesis überzeugte weite Teile der Jury, weil sie gerade nicht über ein vordergründiges Narrativ oder eine leicht dechiffrierbare Materialität argumentiert, sondern ihre Wirkung über multisensuale, atmosphärische Lichtkörper entfaltet, deren Impulse im neuen Empfangsgebäude dezentral aufscheinen. Die künstlerische Intervention kodiert eine mutige, politische und zutiefst demokratische Botschaft. Ausgesandt wird diese Botschaft ganztägig; Weithin sichtbar wird sie vor allem jedoch nachts.“



Foto: Carsten Nicolai, Berlin


Zum Wettbewerb Neues Eingangsgebäude Bundespräsidialamt

Zur Presseerklärung des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung